Evangelische Kirchengemeinde Zur Heimat
  9.10.2024 · 0:08 Uhr
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Predigten
 
07.08.2011 30.10.2011 08.01.2012 19.02.2012 06.04.2012 15.04.2012 27.05.2012 12.08.2012 04.11.2012 24.12.2012 31.12.2012 13.01.2013 03.03.2013 11.08.2013 06.04.2014 13.04.2014 09.05.2014 25.05.2014 27.07.2014 12.10.2014 14.12.2014 28.12.2014 04.01.2015 01.03.2015 29.03.2015 01.11.2015 20.11.2016
9. Sonntag nach Trinitats, 12.8.2012, 11.00 2. Mose 20,2–17
Gute (An-)Gebote
Auslegung in Gestalt eines Spechstücks, vorgetragen von der Kindertheatergruppe im Abschlussgottesdienst der Kinderbibelwoche „Mose – diegroße Freiheit“
Du sollst nicht! – Du sollst nicht! – Du sollst nicht! … das ist doch voll mies.
Immer das gleiche: Alles verboten!
Erst der Zug durch die Wüste: Hunger und Durst und platte Füße und jetzt noch lauter Vorschriften.
Gott meint es doch gut mit uns. Wir haben geschrien und geweint als wir in Ägypten waren, weil wir die Knechtschaft nicht ertragen haben.
Und Gott hat uns erhört. Er hat Mitleid mit uns. Gott hat uns erlöst aus der Sklaverei und hat uns herausgeführt aus dem Elend.
Gott will nicht, dass ein Mensch den anderen unterdrückt. Gott will die Freiheit. Gott will, dass alle leben.
Gott erlöst von allem Bösen und stellt keine Verbotsregister auf, um zu unterdrücken und zu knechten, sondern seine Regeln sollen das Zusammenleben erleichtern. Die Menschen sollen füreinander Verantwortung übernehmen und sich an diesen Gott der Freiheit binden.
Deshalb sagt Gott:
2 Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland aus der Knechtschaft geführt habe.
  (1. Gebot)
Aber wie sollen wir denn diese Regeln verstehen?
Vielleicht müssen wir diese Lebensrichtlinien einmal so sagen:
In sechs Tagen hat Gott die Welt erschaffen: Und alles war sehr, sehr gut! Und am siebenten Tag hat er sich ausgeruht von der Arbeit.
Deshalb sagt Gott:
„Wenn du darauf vertraust, dass ich der Gott bin, der es gut mit dir meint, dann sorgst du an einem Tag in der Woche für deine Seele. Dann wird dein Mund ganz von selbst überquellen vom Lobpreis, um Dank zu sagen für all das Gute, das du von deinem Gott empfangen hast. Dann wird es dir ein tiefes Anliegen sein, zu singen und zu beten und Zeit zu verbringen mit denen, die sich ebenfalls Gott verbunden fühlen.“
10a Aber am siebten Tag ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, …
  (3. Gebot)
Und in der Bibel heißt es ganz kurz:
Du sollst den Feiertag heiligen.

Menschen werden alt und gebrechlich und können nicht mehr für sich selber sorgen.
Deshalb sagt Gott:
„Wenn du darauf vertraust, dass ich der Gott bin, der es gut mit dir meint, dann kannst du deine Eltern gar nicht im Stich lassen, sondern dann wird es dir wichtig sein, sie gut versorgt zu wissen.“
12a Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, …
  (4. Gebot)
Und in der Bibel heißt es ganz kurz:
Du sollst Vater und Mutter ehren.

Menschen fangen immer wieder Streit an. Der eine kämpft gegen den anderen. Und immer und immer wieder finden sich Gründe, Menschen zu verfolgen und Rache zu üben, zu töten und zu morden.
Deshalb sagt Gott:
„Wenn du darauf vertraust, dass ich der Gott bin, der es gut mit dir meint, dann kannst du gar nicht anders als das zu tun, was das Leben fördert, dann kannst du gar nicht töten.“
Und in der Bibel heißt es ganz kurz:
13 Du sollst nicht töten.
  (5. Gebot)
Wenn man verliebt ist, dann ist alles leicht und schön, dann kann man gar niemand anderes anschauen. Dann möchte man immer und immer nur zusammen sein. Aber wenn man sich schon lange kennt und zusammen ist, wenn man schon einen langen Weg miteinander gegangen ist, dann kann man nicht immer nur verliebt sein, auch wenn die beiden großes Vertrauen verbindet.
Deshalb sagt Gott:
„Wenn du darauf vertraust, dass ich der Gott bin, der es gut mit dir meint, dann kannst du gar nicht anders als treu zu sein, damit man dir vertrauen kann, damit deine Lebensgemeinschaft Bestand hat, damit niemand enttäuscht wird.“
Und in der Bibel heißt es ganz kurz:
14 Du sollst nicht ehebrechen.
  (6. Gebot)
Immer wird es so sein, dass andere etwas haben, was einem gut gefällt. Aber wer einbricht und stiehlt, der verletzt den anderen.
Deshalb sagt Gott:
„Wenn du darauf vertraust, dass ich der Gott bin, der es gut mit dir meint, dann kannst du gar nicht anders als das Eigentum deines Nächsten zu achten und wertzuschätzen.“
Und in der Bibel heißt es ganz kurz:
15 Du sollst nicht stehlen.
  (7. Gebot)
Was denken wir von anderen Menschen? Was erzählen wir von anderen Menschen? Wie schauen wir auf einen Menschen, von dem wir immer nur Gutes gehört haben? Wie sehen wir einen Menschen, von dem uns unangenehme Dinge erzählt worden sind? Oftmals verbreiten sich doch Klatsch und Tratsch schneller als man sich umsehen kann. Und Vorurteile können einen Menschen vernichten, bevor man ihn Überhaupt hat kennen lernen können.
Deshalb sagt Gott:
„Wenn du darauf vertraust, dass ich der Gott bin, der es gut mit dir meint, dann kannst du gar nicht anders als über deinen Nächsten gut zu reden, ihn vor anderen zu loben, damit er einen guten Ruf bekommt, das hervorzuheben, was den andern liebenswert macht und in einem günstigen Licht erscheinen lässt.“
Und in der Bibel heißt es ganz kurz:
16 Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
  (8. Gebot)
Du hast alles, was du brauchst. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, sondern begnüge dich fröhlich mit dem, was ich, dein Gott, dir zugedacht habe. Überleg einmal, was du wirklich brauchst: Menschen an deiner Seite, die dich schätzen und lieben und dich unterstützen. Nahrung, Kleidung und ein Dach über dem Kopf. Eine Aufgabe, die dich ausfüllt, die dir zeigt, dass du gebraucht wirst und einen wichtigen Platz hast im Leben.
Deshalb sagt Gott:
„Wenn du darauf vertraust, dass ich der Gott bin, der es gut mit dir meint, dann hast du es gar nicht nötig, neidvoll auf andere zu schauen, denn du kannst darauf vertrauen, dass du nicht zu kurz kommst.“
Und in der Bibel heißt es ganz kurz:
17a Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
  (9. Gebot)
Und:
17b Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.
  (10. Gebot)
Freiheit, das ist immer auch die Freiheit meines Nächsten.
Freiheit bedeutet:
Ich vertraue darauf, dass Gott für mich da ist und deshalb übernehme ich Verantwortung für meinen Nächsten.
(Pfarrerin Irene Ahrens-Cornely)